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  • 09. Dezember 2010 22 2 Min.

Es gibt auch einfachere Schwulentests... (Bild: www.tank-shirts.de)

Die Regierung in Prag will offenbar weiterhin mit Pornografie das Schwulsein von Ausländern testen, die wegen der Verfolgung von Homo­sexuellen in ihrem Heimatland in Tschechien Asyl beantragt haben.

Erst vor kurzem hat die EU-Agentur für Grundrechte diese Praxis kritisiert (queer.de berichtete). Gegenüber der Nachrichtenagentur AP beharrt das Innenministerium jedoch auf den phallografischen Tests. Hierbei wird ein Messgerät am Penis des Asylbewerbers befestigt, der unter anderem die Anschwellung und Härte des Geschlechtsorgans misst. Damit soll die Reaktion auf heterosexuelle pornografische Darstellungen gemessen werden.

Ministeriumssprecher Pavel Novak erklärte, dass die Tests nur in Zweifelsfällen angewendet würden - bislang in weniger als zehn Fällen. Alle, die den Test durchgemacht haben, hätten Asyl erhalten. Es gebe derzeit keine andere Methode, die Homosexualität von Asylbewerbern zu überprüfen, so Novak. Zudem sei immer medizinisches Fachpersonal anwesend und die Tests könnten nur mit Zustimmung des Bewerbers durchgeführt werden. Allerdings beklagte die EU-Agentur, dass sich die Weigerung, den Test durchführen zu lassen, negativ auf den Asylantrag des Bewerbers auswirken könnte. Derzeit drohen Schwulen in sieben Ländern der Erde die Todesstrafe, mehr als 80 weitere Staaten ahnden Homosexualität mit Geld- oder Gefängnisstrafen.

Innenminister: Asylbewerber sollen in andere Länder gehen


Innenminister Radek John (Bild: Wiki Commons / Nadkachna / CC-BY-SA-3.0-C)

Gegenüber der dpa dementierte ein Ministeriumssprecher zwar, dass auch nur ein einziger Test in diesem Jahr durchgeführt wurde und auch keine weiteren geplant seien. Im tschechischen Rundfunk sagte Vize-Ministerpräsident und Innenminister Radek John aber am Mittwoch, dass schwule Asylbewerber ihre sexuelle Orientierung beweisen müssten. Wenn sie dazu nicht in der Lage seien, sollten sie lieber in andere Staaten behelligen: "Dann soll er doch in ein Land gehen, wo diese Tests nicht durchgeführt werden und dort Asyl beantragen", so John.

Die EU-Agentur hatte zuvor kritisiert, dass der Test "kaum mit bestehenden Menschenrechtsstandards" in Einklang zu bringen sei. Die Praxis könne etwa gegen das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgelegte Folterverbot verstoßen. Gerade Bewerber, die in ihrem Heimatland misshandelt worden sind, könnten durch eine so erniedrigende Behandlung weiter traumatisiert werden. Außerdem könne der Test falsche Ergebnisse liefern, etwa wenn der Asylbewerber bisexuell veranlagt ist. (dk)

#1 phallusAnonym
  • 09.12.2010, 16:04h
  • Weibliche Homosexualität wird in einigen Ländern (zwar zum Glück nicht so extrem geahndet wie männliche, also mit dem Tode bedroht!) aber auch bestraft mit Peitschenhieben und teilweise langen Haftstrafen und Folterungen. Wie will Tschechien denn weibliche Homosexualität testen wenn eine Frau deswegen um Asyl bittet?

    Solche Testungen wie die in Tschechien haben früher schon bewiesen das sie nicht unbedingt etwas über die primäre Orientierung aussagen.
    24% der nicht homophoben, heterosexuellen Männer reagieren bei den Tests in denen homosexuelle Pornographie gezeigt wurde mit eindeutiger Errektion, 10% immerhin noch mit mäßiger Errektion.
    ( Die Homophoben habe ich hier mal rausgenommen, dort gibt es sicher jede Menge verkappte Schwule, da reagierten 80% (54% eindeutig und 26% mäßig) auf schwule Pornographie).

    Also wenn man die Gruppe der nicht homophoben Heteros betrachtet, merkt man das einige eindeutig in die Bi-Richtung tendieren, umgekehrt wird es sicher auch Bisexuelle geben die sich primär zu Männern hingezogen fühlen und sekundär zu Frauen und dementsprechend auch auf Frauen reagieren.

    Der Test ist also schwachsinnig.
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#2 WaldarbeiterAnonym
  • 09.12.2010, 16:17h
  • Vor allem ist der Test nichtssagend, wenn ein Kerl mit großem dicken Schwanz eine Blondine rannimmt. Dann wird man ja evtl. durch den Kerl erregt, nicht aber durch die Blondine.
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#3 CarstenFfm
  • 09.12.2010, 16:18h
  • und wenn nun jemand bi ist.... und somit auch in manchen Ländern verfolgt wird?
    Der könnte ja durchaus einen ... äh... Blutstau bei nem Hetenporno kriegen..... sogar ein rein Schwuler, wenn ihm der männliche Darsteller gefällt.

    Ich kenne Schwule, die schauen Hetenpornos und geilen sich an den männlichen Darstellern auf.
    Fürs Protokoll:
    ICH NICHT!
    .... ich schon bei einigen Dates daraaf bestanden, das abzustellen oder die DVD zu wechseln.
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