https://queer.de/?13314
- 09. Dezember 2010 2 Min.
Es gibt auch einfachere Schwulentests... (Bild: www.tank-shirts.de)
Die Regierung in Prag will offenbar weiterhin mit Pornografie das Schwulsein von Ausländern testen, die wegen der Verfolgung von Homosexuellen in ihrem Heimatland in Tschechien Asyl beantragt haben.
Erst vor kurzem hat die EU-Agentur für Grundrechte diese Praxis kritisiert (queer.de berichtete). Gegenüber der Nachrichtenagentur AP beharrt das Innenministerium jedoch auf den phallografischen Tests. Hierbei wird ein Messgerät am Penis des Asylbewerbers befestigt, der unter anderem die Anschwellung und Härte des Geschlechtsorgans misst. Damit soll die Reaktion auf heterosexuelle pornografische Darstellungen gemessen werden.
Ministeriumssprecher Pavel Novak erklärte, dass die Tests nur in Zweifelsfällen angewendet würden - bislang in weniger als zehn Fällen. Alle, die den Test durchgemacht haben, hätten Asyl erhalten. Es gebe derzeit keine andere Methode, die Homosexualität von Asylbewerbern zu überprüfen, so Novak. Zudem sei immer medizinisches Fachpersonal anwesend und die Tests könnten nur mit Zustimmung des Bewerbers durchgeführt werden. Allerdings beklagte die EU-Agentur, dass sich die Weigerung, den Test durchführen zu lassen, negativ auf den Asylantrag des Bewerbers auswirken könnte. Derzeit drohen Schwulen in sieben Ländern der Erde die Todesstrafe, mehr als 80 weitere Staaten ahnden Homosexualität mit Geld- oder Gefängnisstrafen.
Innenminister: Asylbewerber sollen in andere Länder gehen
Innenminister Radek John (Bild: Wiki Commons / Nadkachna / CC-BY-SA-3.0-C)
Gegenüber der dpa dementierte ein Ministeriumssprecher zwar, dass auch nur ein einziger Test in diesem Jahr durchgeführt wurde und auch keine weiteren geplant seien. Im tschechischen Rundfunk sagte Vize-Ministerpräsident und Innenminister Radek John aber am Mittwoch, dass schwule Asylbewerber ihre sexuelle Orientierung beweisen müssten. Wenn sie dazu nicht in der Lage seien, sollten sie lieber in andere Staaten behelligen: "Dann soll er doch in ein Land gehen, wo diese Tests nicht durchgeführt werden und dort Asyl beantragen", so John.
Die EU-Agentur hatte zuvor kritisiert, dass der Test "kaum mit bestehenden Menschenrechtsstandards" in Einklang zu bringen sei. Die Praxis könne etwa gegen das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgelegte Folterverbot verstoßen. Gerade Bewerber, die in ihrem Heimatland misshandelt worden sind, könnten durch eine so erniedrigende Behandlung weiter traumatisiert werden. Außerdem könne der Test falsche Ergebnisse liefern, etwa wenn der Asylbewerber bisexuell veranlagt ist. (dk)
Solche Testungen wie die in Tschechien haben früher schon bewiesen das sie nicht unbedingt etwas über die primäre Orientierung aussagen.
24% der nicht homophoben, heterosexuellen Männer reagieren bei den Tests in denen homosexuelle Pornographie gezeigt wurde mit eindeutiger Errektion, 10% immerhin noch mit mäßiger Errektion.
( Die Homophoben habe ich hier mal rausgenommen, dort gibt es sicher jede Menge verkappte Schwule, da reagierten 80% (54% eindeutig und 26% mäßig) auf schwule Pornographie).
Also wenn man die Gruppe der nicht homophoben Heteros betrachtet, merkt man das einige eindeutig in die Bi-Richtung tendieren, umgekehrt wird es sicher auch Bisexuelle geben die sich primär zu Männern hingezogen fühlen und sekundär zu Frauen und dementsprechend auch auf Frauen reagieren.
Der Test ist also schwachsinnig.