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  • 06. April 2012 18 2 Min.



Respekt! Aus "Solidarität mit den homosexuellen und allen anderen aufgeklärten und toleranten Russinnen und Russen" sagt der Berliner Friedrichstadt-Palast alle Anfragen russischer Künstler und Organisationen ab. Wir dokumentieren im Folgenden die hervorragende "Erklärung in eigener Sache" des bekannten Revuetheaters:

Wir haben russische Mitarbeiter. Wir beschäftigen russische Artisten. Wir schätzen und mögen Russland und seine reiche Kultur. Unter anderem auch den Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski, der - in St Petersburg müssten wir 12.800 Euro Strafe zahlen, da wir das sagen - schwul war. Umgekehrt genießt auch der Friedrichstadt-Palast in Russland einen sehr guten Ruf und wir haben in Berlin und dort viele russische Freunde.

Derzeit jedoch schüren konservative russische Politiker eine Hexenjagd auf Homosexuelle. Die Diskriminierung von Homosexuellen in St Petersburg und anderen Provinzstädten sowie die beabsichtigte Ausdehnung dieses schwachsinnigen Gesetzes auf ganz Russland ist nicht akzeptabel.

Der Friedrichstadt-Palast hat daher schon vorletzte Woche laufende Verhandlungen mit russischen Investoren abgebrochen, die unsere Show Yma nach Moskau bringen wollten. Außerdem haben wir vorgestern die Anfrage einer St. Petersburger Eisrevue-Show abgelehnt, die den Palast für Gastspiele mieten wollte. Wir werden auch künftig Anfragen russischer Künstler und Organisationen absagen, solange diese beschämenden Gesetze in Kraft sind.

Die Absagen richten sich in keiner Weise gegen die russischen Künstler, von denen einige wohl selbst homosexuell sind. Von den Moskauer Investoren haben wir sogar Verständnis für unsere Absage erfahren. Wir unterscheiden auch sehr wohl zwischen Land, Menschen, Kultur - und Politik.

Dieser Boykott ist jedoch unsere einzige Möglichkeit als Friedrichstadt-Palast, unsere Solidarität mit den homosexuellen und allen anderen aufgeklärten und toleranten Russinnen und Russen zu zeigen.

Unsere Bühne steht für Freiheit und Toleranz und auch unsere Show Yma hat selbstverständlich homoerotische Momente. So wie sich das gehört für eine tolerante Stadt.

#1 EnyyoAnonym
  • 06.04.2012, 19:08h
  • Bravo, exzellent!

    Hoffentlich nehmen sich daran noch viele Institutionen ein Beispiel!
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#2 -hw-Anonym
  • 06.04.2012, 19:48h
  • Nicht nur Respekt, sondern treffend im wahrsten Sinne des Wortes.

    Davon mehr, viel mehr.

    Schon zu Sowjet-Zeiten war das damalige Leningrad das kulturelle Aushängeschild der Sowjetunion, bzw. der Machtelite in Moskau.

    Der "asiatische" Minderwertigkeitskomplex hübschte sich mit "europäischem" Kulturflair an.

    Ich kenne aus sowjetischen und post-sowjetischen Zeiten, das mehr oder weniger dezente Abfragen in beiden Städten, welche denn kultivierter, zivilisierter und moderner sei. Und zwar am häufigsten von Abfragen staatlicher Funktionären. Ich war nach einer Weile schon immer gespannt, wann und wie es kommt. Und es kam immer.

    Volkstümlich: Bei dem Wickel packen, heftig wie geht.

    Man muss ja nicht einmal dämonisieren: grobklotzig, ungebildet, mittelalterlich, peinlich,
    ungehobelt, bäuerlich, bigott,...

    Und natürlich die Wissenschaften nicht vergessen, nach dem Motto: Wir würden gerne kommen, aber die Umstände erinnern zu sehr an die finstere Vormoderne.
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#3 -hw-Anonym
  • 06.04.2012, 20:08h
  • Antwort auf #2 von -hw-
  • Gazprom:

    "Durch eine Vielzahl von Projekten im sozial-kulturellen Bereich bieten wir diesem Austausch eine Plattform, um das gegenseitige Verständnis der Kulturen füreinander und die Verbindungen der Menschen untereinander zu stärken."

    "Zu unserer Unternehmensphilosophie gehört es, benachteiligte Menschen und gemeinnützige Organisationen zu unterstützen und damit gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dieser Anspruch vereint sich in unserem Denken und in unserem Handeln. Denn „Energie verbindet Menschen“ - über kulturelle Unterschiede hinweg. Dafür werden wir auch zukünftig Räume schaffen."

    www.gazprom-germania.de/videos/trailer-russische-filmwoche-2
    011.html


    www.russische-filmwoche.de/index.html
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