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  • 07. Mai 2012 14 2 Min.

Demo gegen Abschiebungen in Berlin (Bild: zeitrafferin / flickr / by 2.0)

Die Ausländerbehörde Berlin will Herry H. in seine Heimat Indonesien abschieben - der Flüchtlingsrat fordert ein Aufenthaltsrecht für den 32-jährigen Schwulen, da ihm vor Ort eine Zwangsheirat droht.

H. lebt bereits seit über 13 Jahren in Deutschland. Er war im Alter von 19 Jahren für ein Elektrotechnik-Studium nach Berlin gekommen und hatte dort sein Coming-out. Seine Familie drohte daraufhin ihn zwangszuverheiraten. Aufgrund psychischer Probleme ist H. seither in Behandlung. Er wird derzeit vom Lesben- und Schwulenverband in Berlin betreut. Der LSVD in der Hauptstadt kümmert sich jedes Jahr um ungefähr zehn Männer, die im Ausland von Zwangsverheiratung bedroht sind.

Weil er nur ein Studentenvisum erhalten hatte, hat die Innenverwaltung in Berlin beschlossen, den Indonesier auszuweisen. Bislang hält die Behörde an ihrer Entscheidung fest, obwohl bereits mehrere Bürgerrechtsorganisationen appelliert hatten, H. wegen seiner persönlichen Lage eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen. In einer Online-Petition haben bereits mehr als 1.400 Menschen Innensenator Frank Henkel (CDU) aufgefordert, die Ausweisung zurückzunehmen.

H. beschreibt es als "Horror", wenn die Ausweisung Erfolg hätte. In Indonesien würde er von seiner Familie verstoßen, wenn er sich der Hochzeit verweigern würde. Seine vorgesehene Ehefrau wartet in seinem Heimatland bereits auf den 32-Jährigen. Ohne soziale Kontakte und ohne Geld hätte er dort allein keine Chance, so H.

Der Berliner Verein Flüchtlingsrat erklärte, dass H. in Indonesien kein selbstbestimmtes Leben führen könne und eine Ausweisung wegen seiner gesundheitlichen Einschränkungen unmenschlich sei. H. gibt an, dass er sich lieber das Leben nehmen wolle als nach Indonesien zurückzukehren. Der Rat weist auch darauf hin, dass H. während seiner Zeit in Deutschland keinerlei Hilfe von Arbeitsamt oder andere Sozialleistungen in Anspruch genommen habe. Außerdem habe der Bundestag mit dem vergangenes Jahr in Kraft getretenen "Gesetz zum besseren Schutz vor Zwangsheirat" seine Absicht betont, die Opfer von Zwangsheirat besser zu schützen. (cw)

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 07.05.2012, 18:16h
  • Die Abschiebung muß verhindert werden! Politiker in Berlin: Aufwachen!
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#2 le_waldsterben
  • 07.05.2012, 19:17hBerlin
  • Auf dem Schild steht "Abschiebestopp für alle - sofort!".
    Wenn das umgesetzt wird, bedeutet dies, dass jeder -ohne Ausnahme-, der deutschen Boden betreten hat, nicht mehr abgeschoben werden kann. In Berlin-Neukölln gibt es schon jetzt ganze Straßenzüge, die von Sinti und Roma aus Rumänien bewohnt werden. Es kamen komplette Dorfgemeinschaften mit ihren Pfarrern nach Neukölln. In einer Straße wohnen 80 "Scherenschleifer", denn jeder, der ein Gewerbe anmeldet, kann ebenfalls nicht mehr abgeschoben werden. Seit der neuesten EU-Richtlinie hat jeder Ausländer in der EU vom ersten Tag an Anspruch auf die komplette Sozialhilfe. Es ist vorprogrammiert, dass unsere Wirtchaft irgend wann zusammen brechen wird, wenn immer weniger Berufstätige für immer mehr Nichtberufstätige arbeiten müssen. Auch ausländischen Schwulen darf nur Asyl gewährt werden, wenn sie in ihrem Heimatland um Leib und Leben fürchten müssen. Nur die Tatsache, dass ein erwachsene Mann eine Frau heiraten soll, kann kein Asylgrund sein, denn diese Forderungen werden täglich an Millionen schwulen und bisexuellen Männern auf der ganzen Welt gestellt. Auch vielen älteren Schwulen hier in Deutschland ist diese Forderung nicht fremd, doch wäre deswegen keiner auf die Idee gekommen, im Ausland um Asyl zu bitten....
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#3 RobinAnonym
  • 07.05.2012, 19:19h
  • Was will man schon von der schwarz-gelben Gurkentruppe erwarten?

    Menschenrechte zählen für Union und FDP nicht viel und erst recht nicht die Rechte von Schwulen. Die interessieren sich nur für Geld und Macht.
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