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  • 04. Januar 2013 26 3 Min.

Seit wenigen Wochen ist das Hetzportal kreuz.net offline. Geht der Spuk nun weiter?

Aus Österreich stammt eine neue Seite, die auf die alten Autoren des Hetzportals hofft. Sie setzt von Anfang an auf Homo-Hass.

Von Norbert Blech

Seit wenigen Tagen gibt es eine erste mögliche Nachfolgeseite für kreuz.net. Unter "kreuz-net.info" versucht offenbar ein Alleingänger, die früheren Leser des Portals mit dem Namen für sich zu gewinnen.

Die Seite ist erst seit wenigen Tagen online, auch wenn ein erster Artikel angeblich vom 19. Dezember stammt. Sie hat den gleichen Logokopf wie der Vorgänger, auch wenn nun grün statt rot verwendet wird, und den gleichen Slogan: "Katholische Nachrichten". Und sie will "eine 'ähnliche Beitragsqualität'" wie kreuz.net erreichen, "Autoren und Informationsgeber" des früheren Portals seien daher "herzlich willkommen".

Homo-Hass aus Wien


Das Vorgängerportal

Anders als das Original nennt die Seite allerdings einen Verantwortlichen, einen Mag. G. Schneeweiß-Arnoldstein. Der betreibt in Wien den Verlag Ecotext, ist generell im erzreaktionären Umfeld umtriebig und schreibt privat an der Seite couleurstudent.at. Dort freut man sich, "kreuz-net.info" sei ein "Trostpflaster nach der Selbstabschaltung von kreuz.net".

Das Hetzportal sei ein "Meilenstein gegen die Doppelmoral und den Sittenverfall in der Katholischen Kirche" gewesen und die "die wohl zugriffstärkste und auch pointierteste katholische Internetseite", so "couleurstudent" weiter.

Die Seite war schon mehrfach durch ausfällige Berichte über Schwule und Lesben aufgefallen, in denen von "Schwuchtel-Seuchen" und der "Schwuchtel-Lobby" die Rede war. Schneeweiß-Arnoldstein betreibt auch die Seite dokumentationsarchiv.at, die sich gegen das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes wendet und unter der Rubrik "Menschen wie Du und ich?" Stimmung gegen Homo­sexuelle macht.

Domain in Deutschland registriert

Hier soll wohl auch "kreuz-net.info" ansetzen: In einem Bericht über das Aus für eine spezielle katholische Messe für Schwule und Lesben in London (queer.de berichtete) wird von einer "Abart" der "Sodomitemmessen" gesprochen. In einem anderen Artikel ist von "Aids-Schleudern" und einer "Gaystapo" die Rede.

Wie sich das neue Portal entwickelt, muss sich erst noch zeigen. Der Theologe David Berger, der die Initiative gegen kreuz.net leitet, geht davon aus, die Seite werde ohne Kommentarfunktion nie den Rang des ursprünglichen Portals bekommen und wolle wohl "eher von dessen Ruf profitieren." Auch sei wegen der Benennung des Verantwortlichen eine Zurückhaltung zu erwarten.

Man müsse aber die Seite im Auge behalten, so Berger. An ihrem Beispiel werde sich zudem zeigen, "ob man schnell handeln möchte oder wieder warten, bis es beschämend wird…"

Dass der Hass gegen Schwule aus rechter und erzkatholischer Ecke nach dem Ende von kreuz.net nicht aufhören würde, war zu erwarten. Er findet teilweise bereits wieder so heftig wie vorher statt, etwa auf weniger bekannten Internetseiten wie "Christliches Forum" oder "kreuzgang". Auf anderen Seiten wie gloria.tv scheint er zuzunehmen – wie ebenfalls auf "Politically Incorrect", dem niemand so recht beikommen kann.

In den Fall von "kreuz-net.info" könnte immerhin noch Bewegung kommen: Die Seite wird von der netclusive GmbH in Montabaur (Rheinland-Pfalz) gehostet. Gegenüber dem Humanisten-Portal diesseits.de sagte die Firma: "Sollten wir zum Schluss kommen, dass die Internetseite gegen öffentliches Recht verstößt oder netclusive durch die Bereitstellung seiner Leistung an den Vertragspartner ein Schaden entsteht, werden wir nach Vorankündigung an den Vertragspartner die Inhalte zu entfernen, die Seite bis auf weiteres sperren."

#1 Johannes1989
  • 04.01.2013, 18:07hBonn
  • Interessant ist, dass man sich sogleich im ersten Beitrag der neuen Seite ausdrücklich auf den Vorsitzenden des Priesternetzwerks, Pfarrer Guido Rodheudt beruft, der im Zusammenhang mit kreuz.net bereits in den Focus des öffentlichen Interesses geraten war (queer.de hat berichtet): So bleibt als Ziel, eine ähnliche Beitragsqualität wie 'kreuz.net' zu erreichen, so daß das kolportierte Zitat eines Aachener Pfarrers Realität wird: In Rom ist es so üblich, daß man morgens, bevor man die Fensterläden aufmacht, erst mal 'kreuz.net' liest, um zu sehen, was es in Deutschland Neues gibt.
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#2 FennekAnonym
  • 04.01.2013, 18:41h
  • Diese katholischen Fanatiker werden nie aufgeben.

    Es müssen endlich alle damals für kreuz.net Verantwortlichen und alle dort veröffentlichten Autoren ausfindig und zur Rechenschaft gezogen werden!! Die Staatsanwaltschaft meint wohl, mit der Abschaltung der Seite sei es getan...

    Und auch die Macher der neuen Seite müssen schnellstmöglich aufgedeckt werden.
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#3 RobinAnonym
  • 04.01.2013, 18:50h
  • Antwort auf #2 von Fennek
  • Vielleicht sollte man statt auf Ergebnisse schnarchender oder gar auf dem rechten Auge blinder Staatsanwälte zu warten, die privaten Recherche-Ergebnisse (inkl. der herausgefundenen Namen der kreuz.net-Verantwortlichen und -Autoren) einfach öffentlich zugänglich machen.

    Dann könnte sich jeder sein eigenes Bild machen, was er davon zu halten hat. Vielleicht macht mehr Transparenz diese Fundamentalisten endlich mundtot, denn nichts scheuen die mehr als das Bekanntwerden der eigenen Identität.
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