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  • 11. Juni 2013 54 2 Min.

Weltbild in einem Einkaufszentrum in der Schweiz: Hetero-S/M-Story "Shades of Grey" ist okay, nicht-erotisches schwules Buch ist verboten (Bild: Weltbild Verlag GmbH / flickr / by 2.0)

Der katholische Buchhändler Weltbild fährt mit seinen Säuberungsaktionen fort: Er kündigte einem Verlag, weil dieser auch schwule Bücher führt.

Weltbild wird künftig keine Bücher des in Vancouver ansässigen Verlages Icon Empire Press mehr führen. Wie der kanadische Verlag mitteilte, hat der katholische Buchhändler in einer E-Mail am Montag erklärt, dass er sämtliche Bücher von Icon aus dem Sortiment nehmen werde. Grund: Der Verlag führe schwule Bücher, Weltbild sei aber eine Firma, "die im Besitz der Katholischen Kirche in Deutschland ist". Daher sei man eher an "traditionellen Werten" interessiert, heißt es in der Mail.

Anlass für den Ausschluss ist das Buch "Schwule Liebesgeschichten aus aller Welt" von Robert Joseph Greene, das der Buchhändler wenige Tage zuvor erhalten hatte. Icon Empire Press äußerte insbesondere Unverständnis darüber, dass alle Titel des Verlages entfernt werden sollen, obgleich Weltbild bei größeren Verlagen mit anderen Maßstäben messe: "Die Reaktion ist heuchlerisch, weil Weltbild auch erotische Titel wie 'Shades of Grey' anbietet", erklärte Verleger Robert Christofle.

Tatsächlich wirbt Weltbild derzeit für das E-Book der heterosexuellen S/M-Sexgeschichte mit einem Rabatt in Höhe von 23 Prozent. "Ich weiß nicht, warum ein nichterotisches schwules Buch so viele Animositäten weckt", so Christofle weiter. Er verwies darauf, dass Weltbild derzeit 350 schwule Titel in seinem Katalog anbiete.

Auch der Autor des Buches zeigte Unverständnis über den Rausschmiss. "Aus unternehmerischer Sicht ist das eine schlechte Entscheidung", so Robert Joseph Greene. "Mit einem so starken Konkurrenzkampf in Deutschland wird ihnen das auf lange Sicht schaden."

Bereits zuvor hatte Weltbild einige unliebsame Bücher aus seinem Angebot entfernt. So wurde 2011 ein Buch des inzwischen verstorbenen schwulen Autors Jürgen Friedenberg aus dem Regal geräumt (queer.de berichtete). Zu dieser Zeit hieß es in einer Pressemitteilung des Buchhändlers, dass der damalige Papst Benedikt XVI. Anstoß an erotischen Büchern genommen hätte, die von Weltbild angeboten wurden.

Im deutschsprachigen Raum betreibt der in Augsburg ansässige Konzern Weltbild mehr als 330 Filialen. Eigenen Angaben zufolge ist er nach amazon.de zweitgrößter Online-Buchhändler in Deutschland. Vor wenigen Monaten brachte das katholische Unternehmen einen eigenen E-Reader heraus, der dem amazon-Lesegerät Kindle Konkurrenz machen soll. (dk)

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#1 David77Anonym
  • 11.06.2013, 15:47h
  • Bitte sehr.
    Dann wird demnächst eben nicht mehr dort gekauft, am besten hängen die demonstrativ noch ein Plakat "schwule Kunden unerwünscht", und wir verteilen dann Flyer "kauft nicht bei Weltbild ein"!!!

    Woran erinnert uns das nur?!?
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#2 timpa354Ehemaliges Profil
  • 11.06.2013, 16:00h
  • Antwort auf #1 von David77
  • Nun, nachdem ich im Impressum vor einigen Monaten gelesen habe, dass Weltbild von Bischöfen geführt wird, habe ich sie aus meinem Einkaufsportfolio herausgeschmissen.
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#3 GerdBerlinAnonym
  • 11.06.2013, 16:22h
  • Kein aufrechter schwuler Mann sollte noch einen Fuß in eine Weltbild-Filiale setzen! Es gibt genug Alternativen.
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