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- 15. Juli 2013 2 Min.
Homosexuelle gefährden nicht automoatisch das Kindeswohl - die Studie widerspricht damit der Linie von CDU/CSU (Bild: Caitlin Childs / flickr / by-sa 2.0)
Für das Wohlergehen eines Adoptivkindes ist es egal, ob ein Elternpaar homo- oder heterosexuell ist – viel wichtiger ist, wie gut die Eltern harmonieren, so das Ergebnis einer amerikanischen Studie.
Gleichgeschlechtliche Adoptiveltern sind genauso gut geeignet, ein Kind großzuziehen wie traditionelle Eltern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Psychologinnen Rachel Farr von der University of Massachusetts und Charlotte Patterson von der University of Virgina, die im Fachmagazin "Child Development" veröffentlicht wurde.
Die Forscherinnen hatten 104 Adoptivfamilien untersucht. 25 von ihnen wurden von lesbische Eltern angeführt, 29 von schwulen Eltern und 50 von heterosexuellen Paaren. Die Adoptivkinder lebten seit ihren ersten Lebenswochen bei allen Adoptiveltern und sind jetzt zirka drei Jahre alt. Die Erwachsenen wurden unter anderem nach ihrer Arbeitsteilung befragt, außerdem wurden Videoaufnahmen von der Interaktion von Kind und Eltern ausgewertet.
Das Ergebnis: Homosexuelle Eltern haben Aufgaben meist gleichermaßen untereinander aufgeteilt, während bei heterosexuellen Eltern das traditionelle Familienbild vorherrschte, die Frau also die meisten Aufgaben übernommen hat. Für die Entwicklung der Kinder habe die Art der Aufgabenteilung jedoch keinerlei Auswirkungen, erklärten die Wissenschaftlerinnen: "Statt dessen gab es die wenigsten Verhaltensauffälligkeiten wie aggressives Verhalten bei Kindern, bei denen die Beziehungen der Eltern harmonisch verliefen", erklärte Studienleiterin Rachel Farr. Welches Elternteil welche Aufgaben übernehme, sei also egal, solange die Erwachsenen diese im Konsens erfüllten.
Studien der letzten Jahre bestätigt
Studienleiterin Rachel Farr: Für das Kind macht es keinen Unterschied, ob die Adoptiveltern schwul, lesbisch oder hetero sind (Bild: UMass Amherst)
Bereits in mehreren Studien haben Forscher keine Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Adoptiveltern beweisen können. So kam eine Untersuchung des Bundesjustizministeriums 2009 zu dem Ergebnis, dass Regenbogenfamilien nicht schlechter für das Kindeswohl sind als andere (queer.de berichtete).
Daher setzen sich inzwischen alle im Bundestag vertretenen Fraktionen mit Ausnahme der Union für eine Gleichstellung im Adoptionsrecht aus. CDU/CSU argumentieren dagegen weiterhin, dass Schwule und Lesben das Kindeswohl gefährdeten. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte erst im vergangenen Monat, dass er bei der Frage des Adoptionsrechts "ein gewisses Unbehagen" fühle (queer.de berichtete). (dk)
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