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  • 18. März 2014 14 2 Min.

Alice Nkom erhält als erste LGBT-Aktivistin den Menschenrechtspreis von Amnesty International Deutschland

Die Menschenenrechtsorganisation ehrt heute in Berlin mit ihrer nur alle drei Jahre verliehenen Auszeichnung eine Aktivistin aus Kamerun und warnt vor wachsender Homophobie in Afrika.

Die Rechtsanwältin Alice Nkom aus Kamerun und die Organisation "Association pour la Défense des Droits des Homosexuel(le)s" (ADEFHO) erhalten für ihren Einsatz für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgendern den 7. Menschenrechtspreis von Amnesty International in Deutschland. Die festliche Verleihung findet am heutigen Mittwoch in Berlin statt.

"In einem Klima der täglichen Bedrohung kämpfen die Menschenrechtsverteidigerin Alice Nkom und ihre Mitarbeiter unter Lebensgefahr für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender in Kamerun", begründet Amnesty International den Preis. "Alice Nkom ist eine mutige Frau, die sich für die Menschenrechte einsetzt. Sie ist ein Vorbild für Aktivisten in ganz Afrika", betonte Generalsekretärin Selmin Çalışkan bei der Bekanntgabe im vergangenen November.

Amnesty warnt, dass die Verfolgung von Lesben und Schwulen in Afrika in den letzten Jahren "dramatisch zugenommen" habe. In insgesamt 36 Ländern südlich der Sahara gelten homosexuelle Handlungen als Straftat. Das kamerunische Strafgesetzbuch sieht für gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen bis zu fünf Jahre Gefängnis vor.

Psychologische Beratung und Strafverteidigung

Alice Nkom gründete 2003 ADEFHO, die erste Nichtregierungsorganisation Kameruns, die sich für den Schutz und die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen einsetzt. ADEFHO bietet medizinische Behandlung, psychologische Beratung, sexuelle Aufklärung, Mediation, Sicherheitstrainings und Rechtsberatung an. Zudem verteidigt Nkom seit 2006 Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität vor Gericht stehen, so etwa drei Männer, die vergangenes Jahr wegen schwulen Aussehens verhaftet wurden (queer.de berichtete).

Wegen ihres Engagements erhält die Rechtsanwältin immer wieder Todesdrohungen. Obwohl ihr hochrangige Regierungsvertreter mit Verhaftung drohten, hat Nkom sich bisher nicht einschüchtern lassen.

Mit dem Menschenrechtspreis zeichnet die deutsche Sektion von Amnesty International alle drei Jahre Persönlichkeiten und Organisationen aus, die sich unter schwierigen Bedingungen für die Menschenrechte einsetzen. Ziel des Preises ist es, das Engagement dieser Menschen zu würdigen, sie zu unterstützen und ihre Arbeit in der deutschen Öffentlichkeit bekannter zu machen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger waren unter anderem Monira Rahman aus Bangladesch, die eine Hilfsorganisation für Opfer von Säureattentaten gegründet hatte. Bei der letzten Verleihung im Jahr 2011 wurde Abel Barrera Hernández ausgezeichnet, der sich für die Rechte der verfolgten Ureinwohner Mexikos einsetzt. (dk)

#1 YannickAnonym
  • 18.03.2014, 12:11h
  • Gut, dass der rasant wachsende Homohass in Afrika endlich mehr ins öffentliche Bewusstsein rückt...
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#2 panzernashorn
  • 18.03.2014, 12:15h
  • Ausdrücklichen Respekt vor dieser tollen und mutigen Frau!

    Für ihr wichtiges, zumal leider auch gefährliches, großartiges Engagement gebührt ihr höchster Dank.

    An ihrem Intellekt und ihrer Menschlichkeit sollten sich einige Selbstgerechte, die in Wirklichkeit gewissenlose Verbrecher und Menschverächter sind, ein deutliches Beispiel nehmen.

    Die Auszeichnung hat sie mehr als redlich verdient.
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