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Die drei Eltern Susana Güichal, Valeria Gaete und Hernán Melazzi mit ihrem Kind

  • 07. Mai 2015 28 2 Min.

Premiere in Südamerika: Ein lesbisches Paar und der biologische Vater werden erstmals offiziell gemeinsam als Eltern eines Kindes anerkannt.

Zu ersten Mal sind in Argentinien in der Geburtsurkunde eines Kindes drei Elternteile eingetragen worden. Das verheiratete lesbische Paar Susana Güichal und Valeria Gaeta aus Mar del Plata waren beide bereits bei der Geburt ihres Kindes vor einem Jahr als Eltern eingetragen worden. Nun hat ein Standesamt in Buenos Aires neben den beiden 39-jährigen Frauen auch den biologischen Vater, den 37-jährigen Samenspender Hernán Melazzi, als Elternteil anerkannt.

Melazzi, der 400 Kilometer von dem lesbischen Paar entfernt in der argentinischen Hauptstadt lebt, ist ein enger Freund der beiden Frauen und wollte sich von Anfang an ebenfalls um das Kind kümmern – inklusive aller Rechte und Pflichten, die eine Elternschaft mit sich bringt. Die Lokalregierung erhob keinen Einspruch gegen die Dreifachelternschaft, da es dagegen in Argentinien kein Gesetz gebe.

Ein "historischer Tag" für LGBT-Rechte

LGBT-Aktivisten begrüßten die Entscheidung. Esteban Paulón von der Organisation "Federación Argentina de Lesbianas Gays Bisexuales y Trans" erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Wir sind an diesem historischen Tag so stolz, dass die Lokalregierung in Buenos Aires das unterstützt hat. Wir mussten dieses Recht nicht einmal einklagen. Das muss wie Science-Fiction klingen für Länder, die gerade mal darüber diskutieren, ob sie Homosexuelle im Eherecht gleichbehandeln sollen oder ob Schwule und Lesben Kinder haben dürfen." Andere Aktivisten begrüßten, dass nun Regenbogenfamilien rechtlich besser abgesichert seien und damit das Kindeswohl gestärkt werde.

Auch in anderen Ländern wird darüber diskutiert, ob drei Elternteile anerkannt werden sollen. So gibt es in den Niederlanden bereits seit 2012 eine (noch nicht abgeschlossene) Debatte über die Anerkennung von mehr als zwei Elternteilen (queer.de berichtete).

Argentinien gilt als eines der fortschrittlichsten Länder bei LGBT-Rechten. Als erstes Land in Südamerika öffnete die damalige Regierung in Buenos Aires die Ehe für Schwule und Lesben (queer.de berichtete). Seither haben sich dort rund 10.000 gleichgeschlechtliche Paare das Ja-Wort gegeben. 2012 führte Argentinien das wohl fortschrittlichste Transsexuellengesetz der Welt ein (queer.de berichtete). Das führte dazu, dass ein Jahr später erstmals ein sechsjähriges Kind als transsexuell anerkannt wurde (queer.de berichtete). (dk)

#1 David77Anonym
  • 07.05.2015, 12:32h

  • Bevor die katholibanfront sich wieder empört: ein gewisser wanderprediger hatte vor 2000 jahren auch 3 elternteile. Und wurde ebenfalls unbefleckt empfangen wie dieses kind. Nun tobt mal schön...
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#3 LarsAnonym
  • 07.05.2015, 13:51h
  • Ich freue mich, dass es den dreien erlaubt ist, eine Familienform zu finden, die ihnen entspricht und die möglicherweise Modellcharakter für andere queere Menschen mit Kindeswunsch haben könnte. (Ungeachtet der Tatsache, dass es auch andere Modelle geben kann).

    Ich kann nachempfinden, dass man sich an solche Nachrichten gewöhnen muss, vielleicht, weil ich aus einer ganz klassischen Familie stamme. Kinder, die mit Stiefeltern, Adoptiveltern, Bezugspersonen, die Elternaufgaben übernommen haben etc. aufgewachsen sind oder als Paten oder größere Geschwister Teilzeit-Elternaufgaben übernommen haben , können sich sicher viel leichter in so eine Konstellation hineindenken.

    Insofern würde mich bei einer Berichterstattung nicht nur das "Hurra! Wir haben neue Rechte erkämpft!" interessieren, sondern die Frage: Wo liegen die spezifischen Chancen und Brennpunkte bei diesem Beziehungsmodell und wie sind die Erfahrungen und Regelungen im Umgang damit? (Auch die klassischen Heterobeziehungen kennen ja Vor- und Nachteile.) Je differenzierter wir die Dynamik von Beziehungsmodellen verstehen und mit bestehenden Erfahrungen verbinden können, desto stärker wird die Akzeptanz neuer Familienformen sein - und auch der Mut, selber welche zu wagen.
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