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Teilnehmer einer "Demo für alle" im letzten Jahr in Stuttgart (Bild: demo für alle / flickr / by 2.0)

  • 29. Mai 2015 21 3 Min.

Die Anti-Bildungsplan-Bewegung zeigt ihren Homohass immer offener. Jetzt ruft sie unter dem Slogan #EheBleibtEhe zur Unterstützung der CDU auf.

Von Norbert Blech

"Wir lassen die Ehe nicht einfach kapern. Ehe bleibt Ehe!" – Nach einigem Zögern hat die Bewegung "Demo für alle" auf die anhaltende Debatte um eine Ehe-Öffnung in Deutschland reagiert.

Die von der "Initiative Familienschutz" der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch gesteuerte und von CDU-Mitglied Hedwig von Beverfoerde organisierte Protestbewegung, die ursprünglich gegen Schulaufklärung über Homo- und Transsexualität Menschen aus einem größeren Bündnis mobilisieren konnte, geht damit immer klarer zum allgemeinen Kampf gegen LGBT-Rechte über.

Den Namen und das Logo hatte die Bewegung ja bereits von der französischen Organisation "Manif pour tous" übernommen, die in Frankreich Hunderttausende gegen die letztlich beschlossene Ehe-Öffnung mobilisierte.

"Lobbygruppe" will Ehe "zerstören"


Hedwig Freifrau v. Beverfoerde ruft für die "Initiative Familienschutz" zum Kampf auf

In dem Aufruf zum Kampf beklagt die "Demo für alle", dass "die LSBTTIQ-Community unter Führung von Volker Beck" Bundeskanzlerin Merkel "unter Dauerfeuer" setze. Gegen die "Groß-Attacke" auf Unionspolitiker, die sich einer Ehe-Öffnung widersetzten, sei nun "Einsatz von uns allen gefragt".

"Die 'Ehe-für-alle'-Lobby will uns einreden, der Zug sei ohnehin nicht mehr aufzuhalten und die 'Öffnung' der Ehe käme auf jeden Fall – früher oder später", heißt es weiter. "Das ist natürlich blanker Unsinn! Wir leben (noch) in einem souveränen Staat und werden es keineswegs hinnehmen, daß eine gut organisierte Lobbygruppe den Begriff der Ehe zerstört."

Die Bewegung behauptet allen ernstes: "Wenn die Ehe für alle 'offen' ist, dann gibt es keinen Grund mehr, warum nicht auch drei oder mehr Personen den staatlichen Bund fürs Leben schließen oder das Herrchen sein Haustier ehelichen sollten." Und: "Viel gravierender aber ist, daß mit der 'Ehe für alle' unausweichlich die bislang strafbare Leih­mutter­schaft (Kinderhandel) legalisiert werden müsste, damit Männerpaare ihr 'Recht auf ein eigenes Kind' bekommen."

Die Bewegung ruft dazu auf, sich an die Abgeordneten des Bundestags und ihre Referenten zu wenden, vor allem aber an drei CDU-Politiker: Generalsekretär Peter Tauber, Fraktionschef Volker Kauder, der wegen seines Contra zur Ehe-Öffnung in dem Blog-Eintrag gefeiert wird, und Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Machen Sie Ihnen Mut, für ihre christdemokratische Überzeugung einzustehen und sich von der Homo-Community nicht einschüchtern zu lassen."

Von der Straße in die Rathäuser

Mit Spannung ist zu erwarten, ob die "Demo für alle" gegen die Ehe-Öffnung auch nach französischem Vorbild zum Protest auf die Straße ruft. Bisherige Proteste der deutschen Bewegung fanden allerdings nie mehr als 1.000 Teilnehmer – der nächste gegen den Bildungsplan in Stuttgart ist für Mitte Juni geplant (queer.de berichtete). Gefährlich wurde die Bewegung vor allem, weil ihre Argumente auf erzchristlichen und rechten Blogs größere Verbreitung sowie Einzug in "Mainstream"-Medien fanden. Gefährlich ist auch die enge Verzahnung zur AfD.

So konnte Beatrix von Storch erst am Donnerstag auf dem Frühjahrsempfang der AfD Stuttgart über das "Feindbild Familie" referieren – und das im Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses. In Köln war kürzlich noch ein Wahlkampfauftritt von ihr nach Protesten der örtlichen Szene von der angemieteten Jugendherberge abgesagt worden (queer.de berichtete).

Inzwischen 65.000 Unterschriften für Ehe-Öffnung

Derweil wächst der Protest für eine Ehe-Öffnung stetig an: Eine am Donnerstag vom LSVD mit Campact in der Sache begonnene Online-Petition hat bereits fast 65.000 Unterschriften erzielen können. Am Samstag ist zudem eine erste Demonstration in Berlin geplant (queer.de berichtete).

akt. um 21.40h um Stuttgarter Rathaus

#1 VeganBearEhemaliges Profil
  • 29.05.2015, 21:18h
  • "Demo für alle" ist übelstes Neusprech - was sich dahinter verbirgt, ist knallharter Faschismus.

    Wir müssen dagegenhalten!

    Diese Petitionen brauchen noch viel mehr Unterzeichner_innen:

    www.campact.de/gleichstellung/appell/teilnehmen/

    www.change.org/p/ehefueralle-%C3%B6ffnung-der-ehe-f%C3%BCr-h
    omosexuelle


    www.openpetition.de/petition/online/endgueltige-gleichstellu
    ng-der-homo-ehe


    Bitte verbreitet sie auch, so gut Ihr könnt, in Eueren sozialen Netzwerken!

    Und ich wünsche mir, daß bspw. der LSVD Demonstrationen für die Ehe für Alle in deutschen Großstädten organisiert (und nicht nur eine Privatinitiative unterstützt wie die morgige Demo in Berlin). Mindestens Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main, oder auch die Landeshauptstädte sollten sich dafür eignen. Sodaß diese haßverblendeten Vorgestrigen sehen können, daß wir uns ihre Volksverhetzung nicht mehr weiter gefallen lassen!

    Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, damit das Thema nicht wieder für Jahre versandet. JETZT ist Handeln angesagt!
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#2 David77Anonym
  • 29.05.2015, 21:35h
  • Antwort auf #1 von VeganBear
  • Die Geister, die ich rief...

    Die haben sich den Namen bei den französischen Gleichgesinnten geliehen, die ihrerseits auf die "marriage pour tous" angespielt hatten...

    Tja, dann muss der Slogan "Ehe für Alle" als Antwort auch rüberschwappen... selber schuld!
    Sollen die doch ruhig machen und sich eine Klatsche einfangen! Hier bekommen die keine Massen wie in Frankreich auf die Strasse...
  • Direktlink »
#3 1234zjthgfrAnonym

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